Zistrose


Es gibt 22 Arten und eine Vielzahl von Hybriden der Zistrose, medizinisch genutzt wird aber vor allem die graubehaarte (Cistus incanus) – sie wurde sogar zur „Pflanze Europas 1999“ gekürt. Über Cistus incanus tauricus gibt es inzwischen die meisten wissenschaftlichen Studien und anerkannten Heilwirkungen – über sie wird im Folgenden berichtet, denn insgesamt unterscheiden sich die Zistrosenarten stark in ihrer Wirkung und besitzen trotz scheinbarer Ähnlichkeiten teilweise vollkommen unterschiedliche Inhaltsstoffe.

Die Verwendung der Zistrose lässt sich bis ins 4. Jh. v. Chr. zurück verfolgen – das aus ihr gewonnene und zum Räuchern und Parfümieren sehr geschätzte Harz, La(b)danum genannt (von "Ladan" = klebriges Kraut), wurde damals sogar nach Ägypten und in den Sudan gebracht. Es war eines der Lieblingsdüfte kretischer Frauen, die damit Kleider und Körper bedufteten und es in Räumen verräucherten. Der Duft  dringt tief in unser Unbewusstes ein und erweckt meist spezielle Erinnerungen und Stimmungen. Auch als Zahnpflegemittel, für desinfizierende Pflaster und durchblutungsfördernde Auflagen wurde das Harz eingesetzt. Seit jener Zeit findet sie auch als Tee Verwendung – meist wurde er zur Wundheilung und bei Körperwaschungen eingesetzt, auch als Infektionsprophylaxe. Innerlich wurde die zusammenziehende Pflanze bei Durchfall und Ruhr verwendet.

 

Heilwirkungen

Erkältung und grippale Infekte: die Zistrose blockiert die Bakterien und Viren rechtzeitig, so dass die Erreger sich nicht ausbreiten können und die Erkrankung gar nicht ausbricht – ihre Wirkung ist also antimkrobiell und antiviral. Es wird die Konzentration des Immunglobulin A erhöht, welches an der Schleimhautoberfläche wirkt und dort unerwünschte Erreger vor dem Eindringen abhält. Durch innerliche und äußerliche Anwendungen der Zistrose werden also Bakterien und Viren selber angegriffen oder der Körper vor ihnen geschützt. Bislang wurde nur die Cistus incanus-Varietät (Cistus incanus Pandalis bzw. Cystus 052) antiviral geprüft und für wirksam erklärt – erfahrungsheilkundlich wurde sie schon länger so eingesetzt. Selbst auf den bekannten Gastritis-Auslöser „Helicobacter pylori“ soll sich die Zistrose positiv auswirken. Im Falle einer infektiösen Erkrankung lindert die Zistrose als Tee und Gurgelwasser meist schnell die Symptome. Die Zistrose kann somit als Infektblocker bezeichnet werden. Zur Infektvorbeugung gibt es im Handel gibt es z.B. Lutschtabletten oder eine Gurgellösung zu kaufen. Sie können sich aber selber einen Tee aus der Zistrose zubereiten, der sowohl gegurgelt als auch getrunken werden kann.


Weitere Informationen über die Pflanze inklusive Rezepten erhalten Sie auf meinem Heilpflanzensteckbrief (drei DIN-A-5-Seiten + Fotografie auf dem Deckblatt).
Bitte hier klicken, um die Bestell-Liste (im PDF-Format) herunterzuladen.

 

 

 

 

 

erschienen am: 

Mittwoch, 12 Dezember, 2018