Hauswurz

Hauswurz ist eine ausdauernde, genügsame Staude aus der Familie der Dickblattgewächse (Crassulaceae). Sie ist vor allem auf Dächern, Mauerresten und Felsen zu finden und besitzt das ganze Jahr über eine grundständige Rosette mit dicken, fleischigen Blättern, die dachziegelartig übereinander liegen und verkehrt eiförmig und stachelig-spitz sind. Nur die älteren Rosetten bilden zu Beginn des Sommers einen bis zu 50 cm hohen, dicken, Stängel mit Blättern die etwas Schuppigartig am Stängel sitzen. Nach oben hin verzweigt er sich und trägt kleine, sternförmige, zart rosafarbene Blüten, die trugdoldenartig angeordnet sind. Nach dem Verblühen stirbt die Rosette ab. Die Pflanze vermehrt sich überwiegend durch sich verwurzelnde Tochterrosetten, eine Vermehrung ist aber auch über Samen möglich. Die Hauswurz bevorzugt kalkarme Böden und mag keine nassen Füße. Dafür kann sie aber mit geringster Erdmenge längste Trockenzeiten überdauern. Verbreitet ist die Hauswurz in den Bergen West-, Mittel- und Südeuropas, ist wild aber sehr selten geworden und deshalb bei uns geschützt. In Töpfen ist sie leicht zu kultivieren.

 

Heilwirkungen

Die Hauswurz besitzt viele Eigenschaften: sie ist kühlend, antiseptisch, schmerzstillend, entzündungshemmend, wundheilend, krebsfeindlich, krampflösend, fiebersenkend, zusammenziehend.

Die Volksmedizin verwendet sie ähnlich wie Aloe Vera. Die Blätter werden mit der Schnittkante oder zu Brei zerquetscht auf Quetschungen, Prellungen, Blutergüsse, Stauchungen, Verbrennungen, Venenentzündungen, Insektenstiche, Geschwüre, Gicht, Entzündungen, Verletzungen, Gürtelrose und Warzen gelegt. Auf die Haut getupft soll der Saft Sommersprossen entfernen.

Bei Ohrenschmerzen können einige Tropfen Hauswurz-Saft handwarm in den Gehörgang geträufelt werden. Bei Zahnschmerzen wird das Kauen der Blätter empfohlen.

Bei Entzündungen der Mundschleimhäute, Zahnfleischbluten und Aphten wird der mit Wasser verdünnte Saft der Hauswurz-Blätter gegurgelt.

Frische Blätter in kaltes Wasser eingelegt, ergeben ein erfrischendes Getränk bei fiebrigen Erkältungen. Der entzündungswidrige, harntreibende und krampfstillende Tee wird stündlich zur Blutreinigung oder bei Magengeschwüren eingenommen. Auch bei zu starker Menstruation wird er empfohlen. Der Absud aus getrockneter Hauswurz wurde früher innerlich gegen starke Durchfälle eingesetzt. Außerdem gegen bösartige Hautleiden, rissige Haut, Gebärmutterneuralgie, Hämorrhoiden und Würmer.

Heute wird Hauswurz hauptsächlich in der Homöopathie gegen Menstruationsbeschwerden und Gebärmutterkrebs, bei Mundfäule und Halsentzündungen verwendet.

 

 

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erschienen am: 

Samstag, 15 Dezember, 2018