Kakao

Die ersten Zeugnisse von Kakaogenuss sind bereits 3000 alt und stammen aus Honduras. Später versinnbildlichte der Kakaobaum für die Hochkultur der Maya (bis 900 n.Chr.) den Kreislauf des Lebens und er hatte ein sehr hohes Ansehen. Den Azteken (ab 1200 n.Chr.) galt die Kakaobohne als Währung und symbolisierte Reichtum und Wohlstand – sie selber konnten die Pflanze nicht anbauen. Im 16. Jh. erreichten die ersten mit Kakao beladenen Handelsschiffe Europa, nachdem Seeräuber die kostbaren Bohnen sogar schon verbrannten, weil sie diese für Schafsmist hielten. In Mittelamerika wurde um 1500 erstmals Kakao großflächig angebaut – mit der Einführung des Zuckerrohrs in Mexiko kam die Bohne zu noch mehr Beliebtheit. Im späten 17. Jh. wurde Kakao als stärkende Arznei grammweise in der Apotheke verkauft – er galt als kräftigend, schmerzlindernd, magenfreundlich und aphrodisierend. 1828 entwickelte der Niederländer van Houten eine hydraulische Presse, mit welcher den Bohnen Kakaobutter entzogen werden konnte, was zur Verbreitung des feinen, entölten Pulvers und somit zum Instant-Trinkgetränks führte. 1847 wurde in England erstmals Schokolade aus Kakaopulver, -butter und Zucker hergestellt. Heutzutage hat nach der Schweiz Deutschland den höchsten Schokoladenkonsum. Beim Kauf diese Genussmittels sollte auf jeden Fall auf fair gehandelten Kakao geachtet werden, denn meist wird dieser unter menschenunwürdigen Bedingungen und oft mit Kinderarbeit geerntet.

 

Heilwirkungen

 

Kein anderes Nahrungsmittel enthält so viele Antioxidantien, die freie Radikale binden und somit vor Zellschäden und Alterungsprozessen schützen. Außerdem wirken sie entzündungshemmend. Die Flavonoide wirken sich positiv auf das Herz-Kreislauf-System aus, senken den Blutdruck und den Cholesterinspiegel. Die hohe Magnesiumkonzentration hilft dem Knochenaufbau, entspannt die Muskulatur und beugt Herzinfarkt vor. Phenylethylamin wirkt stimmungsaufhellend, aufmerksamkeitssteigernd, antidepressiv und appetitzügelnd, während Serotonin außerdem wichtig für die Gehirnfunktionen ist und Dopamin antriebssteigernde Eigenschaften hat. Viele weitere Inhaltsstoffe der Kakaobohne sorgen für stressvorbeugende, immunstärkende und belebende Wirkungen, so dass der tägliche Verzehr von rohen Kakaobohnen (15 – 30 g) vielen Körperfunktionen zugutekommt.


 

Kakaoschalen-Tee

 

2 EL Kakaoschalen auf ½ l Wasser kalt ansetzen und 10 – 15 Min. köcheln lassen. Je nach Wunsch dann weitere Gewürze wie eine Zimtstange, Nelken, zerstoßene Kardamomkapseln oder etwas Vanilleschote hinzufügen, weitere 10 Min. ziehen lassen und abseihen und evtl. etwas Sahne hinzu fügen. ð ist angenehm anregend und hat eine positive Wirkung auf Blase, Nieren und Bauchspeicheldrüse.
 

 

Lippenpflege (nach Nedoma)

 

10 g dunkle Schokolade mit 40 g Kakaobutter unter 40°C schmelzen lassen, gut verrühren und zusammen mit 1 TL frischem Ingwersaft zu einer homogenen Masse mischen, dann in Döschen abfüllen. ð macht zarte Lippen, pflegt raue Haut (z.B. Ferse) und kann dünn auf irritierte Schleimhäute im Nasenbereich aufgetragen werden. Auch als aphrodisierende Liebessalbe auf Schleimhäuten anwendbar. Drei Monate bei Zimmertemperatur haltbar.
 

 

erschienen am: 

Samstag, 26 Januar, 2019